Die neue Studie ist da: “Zukunft der Consumer Technology”

Zukunft der Consumer Technology

Seit 2007 beschäftigt sich die Studie „Zukunft der Consumer Technology“ mit dem Thema Consumer Electronics. Darin geht es vor allem um die Veränderungen in den Themen Nutzerverhalten, Medienkonsum sowie die Auswirkungen dessen für die Zukunft des digitalen Alltags. Behandelt werden dabei immer die im jeweiligen Jahr relevanten Themen. So standen im Jahr 2010 etwa die TV-Innovationen im Vordergrund, im Jahr 2020 waren hingegen vor allem digitale Sprachassistenten von Relevanz. Die Entwicklungen im Jahr 2021 waren stark von der Corona-Pandemie beeinflusst.

Die Symbiose mit dem „Ich“

Das Leben der Menschen wird zunehmend digitaler. Vor allem die Auswirkungen des Coronavirus auf Beruf, Freizeit und soziale Aktivitäten gaben der Entwicklung einen starken Anschwung. Die stetige Ausweitung der Consumer Technology auf den Alltag beschreibt die Studie als „Symbiose mit dem Ich“. Ein Fokus liegt dabei auf dem Bereich Gesundheit. Immer mehr Geräte, Apps und andere digitale Angebote unterstützen Menschen u. a. im Bereich Fitness und Wohlbefinden. Die Studie ist jedoch nicht nur an deren Nutzung interessiert, sondern auch daran, wie Nutzer sie empfinden und ob der Drang zur Selbstoptimierung sogar zu Stress führen kann. Auch ein Blick auf den Sektor Unterhaltung ist von Interesse: Im Vordergrund stehen hier vor allem Audio- und Videostreaming sowie Gaming. Eine Kernfrage ist, wie bereit Nutzer dazu sind, ihre Daten für die Aufwertung und Individualisierung zu teilen.

Der Markt für Consumer Technology im Jahr 2021

Obwohl die Corona-Pandemie häufig mit negativen Auswirkungen für die meisten war, profitierten Hersteller und Anbieter von Consumer Technology im Jahr 2020 von dem erhöhten Interesse. Die Consumer Technology steht heute im Mittelpunkt der Freizeitgestaltung vieler Menschen. Eine Prognose des Branchenverbands Bitkom besagte, dass der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von fast 9 Milliarden Euro erreichen würde. Dabei sind Fernseher die meistgekauften Geräte und machen fast die Hälfte des Umsatzes aus. Blue-ray-Player scheinen mit nur 1 Prozent an Marktanteil veraltet worden zu sein. Smartphones erzielten im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von fast 11 Milliarden Euro.

Fitness, Gesundheit und Well-Being

In diesem Bereich hat der Wandel eine wahre Revolution erreicht. Digitale Geräte, die das Wohlbefinden unterstützen, sind für viele Menschen zu einem stetigen Begleiter im Alltag geworden. Laut Befragungen überwachen beispielsweise acht Prozent derer, die dafür ein passendes Gerät besitzen, aktuell die Qualität ihres Schlafs. 22 Prozent sind daran interessiert, dies in der Zukunft zu tun. Beliebt sind auch Wecker, die an die Messungen des Schlafs angepasst sind und den Nutzer innerhalb eines bestimmten Zeitraums, aber außerhalb einer Tiefschlafphase sanft wecken.

Selbst Matratzen, die Bewegungen messen und sich während des Schlafs an die Schlafposition anpassen, sind bereits auf dem Markt. 89 Prozent der Befragten können sich allerdings nicht vorstellen, diese zu nutzen. Ebenfalls populär sind Smartwatches, die Vitalfunktionen, das Stresslevel und die täglichen Schritte messen. Rund 35 Prozent der Befragten lassen ihre Schritte und Stufen zählen. Neu sind hingegen digital verknüpfte Fitnessgeräte wie Laufbänder, Fahrräder und Springseile. In Befragungen von Personen, die Fitness- und Gesundheitsanwendungen benutzen, stellte sich heraus, dass 63 Prozent die Anwendungen als hilfreich empfinden und 43 Prozent sich davon motiviert fühlen. Gleichzeitig fühlen sich 49 Prozent der Befragten teilweise aber auch davon unter Druck gesetzt.

Die Analyse der Gesundheit soll in Zukunft zudem auch durch das Mikrofon erfolgen:  Digitalgeräte sollen anhand Veränderungen in der Stimme und Husten Erkrankungen diagnostizieren.

Digitale Sprachassistenten

In etwa 44 Prozent aller befragten Personen bestehend aus vor allem jüngeren Nutzern, die das Internet nutzen, greifen gelegentlich auf die Sprachsteuerung ihrer Geräte zurück. Dies gilt vor allem für das Smartphone. Aber auch das Tablet, Auto, Smarte Lautsprecher und der Smart TV werden gerne sprachgesteuert. Am häufigsten wird diese Funktion genutzt, um Geräte im Haus zu steuern und Musik abzuspielen. Beim Autofahren werden auch Verkehrsnachrichten gerne auf diese Weise abgefragt. 86 Prozent der Befragten möchte nur, dass der Sprachassistent ihre Befehle ausführt und 63 Prozent möchten sich mit dem Assistenten unterhalten können. Nur zehn Prozent wünschen sich eine eigenständige Funktion.

Augmented and Virtual Reality

Augmented Reality ist heute noch sehr unbekannt, schleicht sich jedoch immer mehr in den Alltag. Spiele wie Pokémon Go oder auch die Lenses bei Snapchat bedienen sich bereits an dieser Technologie. Obwohl AR-Brillen heute noch vom Smartphone abhängig sind, gehen 26 Prozent der Befragten davon aus, dass sie die Smartphones schon bald ablösen werden. 17 Prozent geben an, zumindest gelegentlich eine Virtual Reality Brille zu nutzen. Dabei bezieht sich dies meist auf das Gaming. Aber auch in anderen Bereichen und zur Freizeitgestaltung wird Virtual Reality immer beliebter.

Dashcams

Dashcams werden bislang von 15 Prozent der Befragten genutzt. Über die Hälfte kann sich jedoch vorstellen, sie in Zukunft zu nutzen und 71 Prozent gehen sogar davon aus, dass die kleinen Kameras für das Auto bald Standard sein werden. Positiv gewertet werden sie insbesondere als Beweismittel im Fall eines Unfalls. 39 Prozent fühlen sich von Dashcams jedoch in ihrer Privatsphäre eingeschränkt.

Videostreaming

Videostreaming ist heute nicht mehr nur noch Unterhaltung, sondern für viele ein fester Teil ihres Alltags. 57 Prozent nutzen On-Demand-Portale wie YouTube oder auch Netflix. 40 Prozent sind sogar täglich. Während der Corona-Lockdowns lag die durchschnittliche Nutzung bei 7,7 Stunden pro Woche. Videos werden vor allem für Filmabende gestreamt, sind aber auch abends im Bett, beim Essen, unterwegs in Bus oder Bahn beliebt. Nur 1 Prozent streamt auf der Toilette.

Audiostreaming

Immer populärer wird das Streamen von Audioinhalten. Neben Musik gehören dazu auch Podcasts, Hörbücher und Radio. 29 Prozent haben fast dauerhaft Audioinhalte im Hintergrund laufen, 31 Prozent nutzen die Dienste mehrmals am Tag. Beliebte Themen für Podcasts waren im Jahr 2021 das Coronavirus und allgemeine Nachrichten, Comedy und Gesundheit, Bildung, Sport und Freizeit.

Streaming und Daten

Die Bereitschaft seine Daten freizugeben, um das Nutzungserlebnis von digitalen Angeboten zu steigern, ist gestiegen und liegt aktuell bei 55 Prozent. Diese Anzahl steigt, wenn es im Gegenzug für die Daten ein kostenloses Angebot gibt.

Gaming

Ein beliebtes Mittel zur Unterhaltung während Corona war das Gaming. Dieser Trend hält weiterhin an und beschränkt sich nicht nur auf jüngere Generationen. 40 Prozent der 50- bis 64-jährigen spielen Video- oder Computerspiele. Bei den 30- bis 49-jährigen sind es sogar 67 Prozent. Seit der Pandemie spielen Gamer zudem über drei Stunden pro Woche mehr als vor Corona.